Unsere Geschichte

Rückblick im Schnelldurchlauf

Von der Gründung bis heute

Die Blätzlebuebe-Zunft wurde 1934 von Blätzlevatter Ludwig Müller gegründet. Zu dieser Zeit gab es nur sehr wenige aktive Blätz. Hier wirkten sich die Maskierungsverbote während und nach dem Ersten Weltkrieg aus. Müller, der schon als Kind dieses Konstanzer Traditionshäs getragen hatte,  griff mit der Zunftgründung den Zeitgeist auf. Wie auch in anderen Orten (Villingen, Rottweil, Überlingen usw.), die dem Untergang ihrer Traditionsfiguren nicht tatenlos zusehen wollten, baute er in Konstanz mit viel Engagement eine Gruppe von Blätzlebuebe auf.

Zunächst wurde er dabei unterstützt von der ersten Blätzlemutter Hadwig Müller. Diese Gruppe lief 1934 beim Fastnachtsumzug in Konstanz noch bei der Elefanten AG mit, in der Ludwig Müller als Elferrat fungierte. 1938 erfolgte die Aufnahme in die 1924 gegründete  Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrengesellschaften (VSAN).

Während des Zweiten Weltkrieges kamen die meisten Aktivitäten der Zunft zum Erliegen. Mit dem Wiederaufleben der Konstanzer Fasnacht 1949 zog sich Hadwig Müller als Blätzlemutter zurück und gab die Würde an Gertrud Dietrich weiter. Bis 1950 stieg die Zahl der Blätzlebuebe und damit auch die Anzahl der Aufgaben sprunghaft an. Der Blätzlevatter brauchte Unterstützung und wählte den ersten Zunftmeister, Hugo Stuhler.

Am 11.11.1952 wurde ein Neuner-Rat geschaffen, der später zum Narrenrat wurde. Die Anzahl der Räte ist nicht festgelegt. Es sind eher die zu erledigenden Aufgaben, die über die Größe und Zusammensetzung des Narrenrates entscheiden.

Der 1939 gegründete Fanfarenzug erreichte in dieser Zeit eine hohe Spielstärke und war überregional bekannt. Auch der Laternentanz bereicherte mit seinen Aufführungen das Brauchtum. 1968 wurde ein Traum der Zunft wahr und es wurde auf dem Augustinerplatz ein Blätzlebrunnen errichtet.

Ein erster Meilenstein in der Geschichte der Blätzlebuebe-Zunft war sicherlich das Große Narrentreffen der VSAN im Jahr 1972, bei dem über 120.000 ZuschauerInnen den mehrere Stunden dauernden Umzug anschauten. Die beiden Jahre davor waren jedoch durch große interne Probleme geprägt. Im Jahr 1971 kam es deshalb zum Austritt einiger Narrrenräte und des damals amtierenden Polizeiblätz. In der Folge gründeten diese die “Freien Blätz“, zu denen über lange Jahre das Verhältnis der Zunft sehr angespannt war. In den letzten Jahren hat sich dieses aber sehr verbessert und heute besteht ein freundschaftliches Verhältnis zu den “Orangenen”. Mehr dazu im Hahneschrei 2021.

Die Jahre nach dem Großen Narrentreffen waren vor allem durch ein Thema geprägt: Die Suche nach einem Zunfthaus. Als dieses mit dem Schnetztor gefunden wurde, startete die Renovation und der Ausbau zu “unserem” Zunftturm. Heute ist das Schnetztor ein wahres Schmuckstück und nicht nur an der Fasnacht die Heimat der Blätzlebuebe.

In den folgenden Jahren entwickelte sich die Zunft kontinuierlich weiter und auch die Mitgliederzahl ist gesteigen. Im Jahr 1995 wurde mit der Büeble-Musik ein eigener Kinderfanfarenzug gegründet. In den letzten Jahren wurden zwei Narrentreffen von den Blätzlebuebe durchgeführt: Zum 50-jährigen Jubiläum des Fanfarenzugs im Jahr 2000 ein Landschaftstreffen und im Jahr 2012 war Konstanz zum zweiten Mal Gastgeber des Großen Narrentreffens der VSAN.

Heute sind die Blätzlebuebe mit über 1.400 HästrägerInnen aus dem Bild der Konstanzer Fasnacht nicht mehr wegzudenken und zählen zu den großen Zünften der Schwäbisch-Alemannischen Fasnacht. Mit ihren bunten Häsern, der lebendigen Fasnachtsmusik des Fanfarenzugs und der Büeble-Musik, den vielfältigen Aktivitäten an der Fasnacht und auch unterm Jahr sind sie ein wichtiges Element des Konstanzer Lebens. In den letzten Jahren hat sich die Zunft auf den Weg in die Zukunft begeben und wird mit viel Elan ihren Beitrag zum Erhalt der Blätzlebuebe, der Hansele und der ganzen Konstanzer Straßenfasnacht leisten. 

 

Zunftstube

Schnetztor

Geschäftsstelle

Möwenring 7
78464 Konstanz